objekt Z0078053 - Brief, 1 Bl.
Diese Abbildung im DFG-Viewer anzeigen
| Name | Wert |
|---|---|
| Laufende Nummer | Z0078053 |
| Sammlungsbereich | Stadt- und Landesgeschichte |
| Hauptgruppe | Autographen |
| Untergruppe | Korrespondenzen |
| Inventar-Nr. | A/3970/2009 |
| Objektbezeichnung | Brief, 1 Bl. |
| Beschreibung des Gegenstandes | offenbar nicht eigenhändig |
| Beschreibung des Textes | Verf. schreibt melancholisch und geknickt zum Jahresende als Art Lebensbilanz: "Mein Bleistift brach mit der Niederschrift der letzten Note von Tagores 'Warum?' ab. ... Soll es etwa heiße: lass deine Arbeit, denn sie wird unnütz sein?! Sie wird da den ewigen Schlaf tun, wo all die andern wertvollen Werke z. B. das große Streichquartett, die 2. + 3. Sonate, das Hexameron, die Impressions-Cyklen das große Klavier-Orchesterkonzert, die Schüler-, Schellenberg-, Dehme-Scherfflieder liegen. Nämlich in der Schublade, in die hineinzugreifen es keinem Verleger gelüstet ... Ich komponiere ja schließlich nicht praktischer Zwecke willen, sondern: weil ich muss. Und dieses Bewußtsein einer heiligen Pflicht, stählt meine Kraft und macht mich gegen äußere Widerwärtigkeiten bis zu einem gewissen Grade immun. ... Aber liebe Freundin: bitter - bitter ist's schon, Jahr für Jahr so verinnen zu sehen und gar keine Zeichen vermerken zu können, dass auch Andere von meiner Kunst etwas haben. ... Jetzt bin ich ... so weit, dass ich - wie vor 18 Jahren ! - wieder in Bierlokalen und bei Hochzeiten als ... Klavierspieler ... mir den Lebensunterhalt erwerben muss ! Manchmal hänge ich mir einen großen künstl. Bart um, wenn das Erkanntwerden mir allzupeinlich wäre ... denn nicht für mich - sondern für die Leipziger ist es eine veritable Schmach, dass ein Künstler ovn meiner Potenz hier glatt verkommt. Ein Künstler von meiner Universalität, Allgemeinbildung, von meinem paedagogischen Talent und von meiner unverwüstlichen Arbeitskraft !!"; Verf. betont noch einmal seine Verehrung für Tagore's Werk |
| Stückzahl | 1 |
| Schlagwort | Musik |
| Erwähnte Person | Karg-Elert, Sigfrid [Verfasser] |
| Erwähnte Person | Zehme, Albertine [Adressatin] |
| Erwähnte Person | Tagore, Rabindranath [genannte Person] |
| Erwähnte Person | Dehmel, Richard [genannte Person] |
| Erwähnte Person | Schellenberg, ... [genannte Person] |
| Erwähnte Person | Schüler, ... [genannte Person] |
| Erwähnter Ort | Leipzig |
| Erwähnter Gegenstand | Warum? (Gedicht von Tagore, vertont von Karg-Elert) |
| Datierung verbal | 1915.12.31 |
| Herstellungsort | Leipzig |
| Material | Papier |
| Maße | 28,3 x 22,2 cm |
Ist Ihnen etwas aufgefallen? Womöglich ein Fehler? Oder wissen Sie mehr? Schreiben Sie uns!
Leihanfragen
Für die Gewährleistung eines ordnungsmäßigen Ausleihverfahrens müssen Leihanfragen mindestens 3 Monate vor Beginn Ihrer Ausstellung schriftlich an den Direktor gerichtet werden. Objekte aus den Ständigen Ausstellungen können leider nicht ausgeliehen werden.