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objekt A0004896 - Brief

Name Wert
Laufende Nummer A0004896
Sammlungsbereich Stadt- und Landesgeschichte
Hauptgruppe Autographen
Inventar-Nr. A/50/2003
Objektbezeichnung Brief
Beschreibung des Textes Verehrtester Herr Doktor! Anbei beehre ich mich Ihnen eine Ansichtskarte vom "Sommertheater in Gerhard´s Garten 1852" vorzulegen, die vielleicht für Ihren Leipziger Messfilm zu verwerten wäre. Denn die zu sehenden Stutzer von damals waren doch größtenteils Messfremde, die zur Michaelis-Messe sich dort im Freien amüsierten.(?) Meine Schwester und ich können uns noch recht gut erinnern, daß in unserer Kindheit auf dieser offenen Bühne ein alter, bekannter Zwerg zur Gitarre das Spottlied auf die damalige Französelei sang (mit quäkender Stimme): " So´n bischen Französisch, das macht sich doch wunderschön, Très - aimable, Halt den Schnabel! Schnaddaradäy!". Ich hatte letzten Freitag, kaum zurück von dem Erho- lungs-Aufenthalt auf Schloß Eyba, das Pech, daß mir meine lederne Aktenmappe, die u.a. ca. 50 Bildkarten v. Gerhards Garten 8 Sorten enthielt, gestohlen wurde, als ich mich vor dem wolkenbruchartigen Regen aus dem Rosenthal ins Matthäser Bräu flüchten mußte.
Beschreibung des Textes Sollte dem Stadtmuseum diese Sammlung vom Dieb etwa angeboten werden, so wollen Sie ihn festnehmen lassen. Deshalb bitte ich Sie auch höflichst, falls die Anlage für den Film nicht zu verwerten, sie mir zurückzusenden, den im Handel wird sie kaum noch aufzutreiben sein. Restauriert aus ging später das Dr. Heine'sche Dampfschiff ab. Ich kann mich noch erinnern, den weitblickenden tatkräftigen Mann in seinen hohen Stiefeln in dem, von ihm geschaffenen Kanal stehen gesehen zu haben, wie er zur Anfeuerung
Beschreibung des Textes der Arbeiter selbst mit einer Radehacke den festen Lehmboden aufhackte. Der Kanal mündet hinter der jetzigen Nummer 1 der Lessingstraße am Fleischerplatz (die Vermauerung ist noch deutlich sichtbar) und verband Elster und Pleiße. Unsere hochweisen Stadtväter aber glaubten, die Eisenbahn hätten Kanäle unnötig, ließen bei den Uferbauten den mit großen Kosten von D. Heine hergestellten Kanal wieder schön zuwerfen und "verkloppten" das so gewonnene Areal an die Anlieger für billiges Geld!
Beschreibung des Textes Und nun, da sich zwischen Merseburg und Leipzig große Kohlenfelder erwiesen, hätte mit Hilfe des Heine Kanals am Fleischerplatz ein großer Kohlen- hafen entstehen können, von dem verarmten Leipziger billiges Brennmaterial hätten beziehen können. In St.Petersburg sah ich mehrere solche Kanäle, die der weise Peter der Große bis in seine Stadt hineinführen ließ, um große Mengen Holz zur Winterfeuerung ausden unerschöpflichen Wäldern für die Bewohner darauf hereinzuschaffen.
Beschreibung des Textes Und wäre für uns der Kanal 1914/18 nicht auch zum größten Segen geworden, wenn uns darauf Gemüse und Getreide aus der Umgegend eingeführt wurden? Das Gleiche gilt vom "Flossgraben" und "Flossplatz"! Vom Heine Kanal ist an der Thomasiusstraße noch ein unbebautes Stück übrig geblieben. Vielleicht soll das einmal später ein Stadthafen werden?! Raimund Gerhard
Erwähnte Person Heine, Karl
Erwähnter Gegenstand Karl-Heine-Kanal
Erwähnte Zeit 1925.09.02.
Typ (Person|Werkstatt) Person
Name Gerhard, Raimund
Rolle Autor
Typ (Person|Werkstatt) Person
Name Schulze, Friedrich
Rolle Empfänger

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Leihanfragen

Für die Gewährleistung eines ordnungsmäßigen Ausleihverfahrens müssen Leihanfragen mindestens 3 Monate vor Beginn Ihrer Ausstellung schriftlich an den Direktor gerichtet werden. Objekte aus den Ständigen Ausstellungen können leider nicht ausgeliehen werden.